IVF

UNFRUCHTBARKEIT UND IVF

UNFRUCHTBARKEIT UND IVF

1 – Was ist Unfruchtbarkeit?

 

Unfruchtbarkeit, auch als „Kısırlık“ bezeichnet, ist die Unfähigkeit, trotz regelmäßigen und ungeschützten Geschlechtsverkehrs innerhalb eines Jahres eine Schwangerschaft zu erreichen.

Die Häufigkeit von Unfruchtbarkeit unterscheidet sich zwischen verschiedenen Bevölkerungen nicht wesentlich; weltweit wenden sich etwa 15 % der Paare aufgrund von Unfruchtbarkeit an einen Spezialisten.

In bestimmten Fällen ist es erforderlich, bereits vor Ablauf eines Jahres einen Spezialisten aufzusuchen, um die Situation zu klären:

  • Wenn ein Paar unter 35 Jahren seit mehr als 12 Monaten erfolglos versucht, schwanger zu werden,
  •  Wenn ein Paar über 35 Jahren seit mehr als 6 Monaten versucht,
  • Wenn ein Paar über 40 Jahren seit mehr als 3 Monaten versucht,
  •  Wenn frühere Schwangerschaften mit Fehlgeburten endeten,
  • Wenn psychologische oder physische Probleme eine gesunde sexuelle Beziehung verhindern,
  • Wenn frühere Fruchtbarkeitsbehandlungen erfolglos geblieben sind.

2 – URSACHEN DER UNFRUCHTBARKEIT

Die Hauptursachen der Unfruchtbarkeit sind:
• Unfähigkeit des Paares, gesunden Geschlechtsverkehr zu haben.
• Schwierigkeiten oder Blockaden bei der Vereinigung der Fortpflanzungszellen (Eizelle und Spermium) trotz gesunden und regelmäßigen Geschlechtsverkehrs.
• Fehlende Befruchtung, selbst wenn sich die Fortpflanzungszellen treffen können.
• Fehlerhafte Entwicklung des Embryos nach der Befruchtung.
• Fehlerhafte Einnistung des Embryos in die Gebärmutter nach der Entwicklung.
• Fehlgeburt oder Frühgeburt, auch wenn sich der Embryo normal entwickelt.

Die Unfähigkeit, eine Einnistung und fetale Entwicklung zu erreichen oder die Schwierigkeiten bei der Vereinigung der Fortpflanzungszellen, werden in erster Linie durch die Unfähigkeit, gesunde Fortpflanzungszellen bei Mann oder Frau zu produzieren, verursacht. Andererseits können Immun- oder genetische Ursachen dafür verantwortlich sein, dass trotz Befruchtung keine Einnistung erfolgt.

Welche Faktoren beeinflussen die Bildung von Fortpflanzungszellen, und welche verhindern, dass eine Schwangerschaft ausgetragen wird?
Die „wahren Ursachen der Unfruchtbarkeit“ lassen sich in sieben Hauptgruppen einteilen:

  1. Hormonelle Funktionsstörungen
  2. Anatomische (organbezogene) strukturelle Anomalien
  3. Psychophysiologische (psychologische und physische) Funktionsstörungen wie Vaginismus
  4. Infektiöse (mikrobielle Erkrankungen) und toxische (umweltbedingte) Faktoren
  5. Immunologische (Immunsystembedingte) Funktionsstörungen
  6. Hämophile (Blutungs- und Gerinnungsstörungen)
  7. Genetische (erbliche) Funktionsstörungen

Diese grundlegenden Ursachen der Unfruchtbarkeit äußern sich bei Männern und Frauen unterschiedlich. Beispiele:

  • Hormonelle Störungen können bei Frauen zu Menstruationsunregelmäßigkeiten führen, bei Männern zu sexuellen Funktionsstörungen wie Erektionsproblemen oder vorzeitiger Ejakulation.
    • Anatomische Anomalien können sich bei Frauen als Eileiterblockaden, Myome oder Polypen zeigen, bei Männern als Varikozele oder Hodenhochstand.
    • Psychophysiologische Störungen können sich bei Frauen als Vaginismus und bei Männern als Erektionsstörungen äußern.
    • Infektiöse Ursachen, wie Tuberkulose oder Mumps, können anatomische und pathologische Probleme verursachen, die zu Unfruchtbarkeit führen.
    • Toxische Umweltfaktoren wie Pestizide oder Chemikalien können anatomische oder pathologische Probleme hervorrufen, die die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.
    • Immunologische und hämophile Störungen können die Einnistung des Embryos und das Austragen der Schwangerschaft verhindern.
    • Genetische Störungen können bei Paaren wiederholte Fehlgeburten verursachen.

Diese zugrunde liegenden Ursachen der Unfruchtbarkeit müssen korrekt diagnostiziert und behandelt werden, um die Chancen auf eine Empfängnis zu erhöhen.


3 – UNTERSUCHUNG DER UNFRUCHTBARKEIT

Die Tests und Untersuchungen zur Ursachenklärung bei Unfruchtbarkeit lassen sich in zwei Kategorien einteilen.

GRUNDLEGENDEN UNTERSUCHUNGEN

Grundlegende Untersuchungen bei der Frau:
Wenn Sie sich zum ersten Mal einer Unfruchtbarkeitsbehandlung unterziehen, wird NOVAART die folgenden Schritte durchführen:


  • Zunächst werden Ihre für die Eizellreifung verantwortlichen Hormone mittels einer Blutuntersuchung geprüft, gefolgt von einer Ultraschalluntersuchung zur Beurteilung Ihrer Eierstöcke. Diese Tests und Untersuchungen dauern etwa 30 Minuten und die Ergebnisse liegen noch am selben Nachmittag vor.
  • Wenn Sie zuvor erfolglos eine Unfruchtbarkeitsbehandlung hatten oder wiederholte Fehlgeburten erlebt haben, wird Ihr Arzt bei NOVAART wahrscheinlich detailliertere Untersuchungen anordnen. Dazu können fortgeschrittene Tests in Bezug auf das Immunsystem, Blutgerinnungsfaktoren und genetische Mutationen gehören. Sobald Ihre Diagnose durch diese Tests präzisiert ist, steigen Ihre Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft.

Grundlegende Untersuchungen beim Mann:

Die Hauptuntersuchung beim Mann ist die Spermienanalyse.
Für das genaueste Ergebnis sollten Sie nach einer sexuellen Enthaltsamkeit von 2 bis 7 Tagen zur Probeabgabe kommen. Die abgegebenen Spermien werden im Labor unter dem Mikroskop untersucht. In der Analyse werden die Anzahl, Beweglichkeit und morphologischen (strukturellen) Eigenschaften der Spermien bewertet. Die Ergebnisse erhalten Sie etwa 3 Stunden nach der Abgabe der Probe.


Detaillierte Untersuchungen beim Mann:

Wenn ein Verdacht auf männlich bedingte Unfruchtbarkeit besteht und der Arzt es für notwendig hält, können folgende zusätzliche Tests durchgeführt werden:

• Skrotaler Farbdoppler-Ultraschall
• Samenanalyse mittels Hochgeschwindigkeitszentrifuge
• Hodenbiopsie


BEHANDLUNGSMETHODEN

Die Behandlungsprogramme bei Unfruchtbarkeit reichen von den einfachsten bis zu den fortschrittlichsten Methoden. Ihr Arzt bestimmt die geeignete Behandlung basierend auf den Faktoren, die die Schwangerschaft verhindern.

Die klassischen Behandlungsmethoden lassen sich in drei Hauptgruppen einteilen:

  1. Ovulationsinduktion (Eisprungbehandlung)
  2. Intrauterine Insemination (IUI)
  3. IVF – Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)

  1. Ovulationsinduktion (Eisprungbehandlung)

Der Patientin werden Medikamente verabreicht (in Form von Tabletten oder Injektionen), die den Eisprung anregen. Dadurch werden die Eierstöcke stimuliert und der Eisprungprozess unterstützt.

Anwendungsgebiete:

Diese Methode wird bei Unfruchtbarkeit aufgrund von Ovulationsstörungen der Frau angewendet. Besonders geeignet bei leichten Ovulationsstörungen und ausreichender Spermienqualität.

  1. Intrauterine Insemination (IUI)

Das vom Mann abgegebene Sperma wird im Labor mit speziellen Medien aufbereitet, um tote Zellen sowie morphologisch abnorme oder unbewegliche Spermien zu entfernen.
Die gesunden, konzentrierten Spermien werden dann im Rahmen der Insemination verwendet. Meistens erhält die Frau parallel eine stimulierende Behandlung zur Eisprungförderung. Nach dem Eisprung wird das aufbereitete Sperma mit einem dünnen, weichen Katheter in die Gebärmutter injiziert. Wenn nach drei Versuchen keine Schwangerschaft erreicht wird, werden fortgeschrittenere Behandlungsmethoden in Erwägung gezogen. Die Erfolgsrate liegt bei etwa 10–15 %.

Anwendungsgebiete:

Insemination wird bei Problemen am Gebärmutterhals, bei leichten Spermienzahl- oder Beweglichkeitsstörungen, bei unerklärter Unfruchtbarkeit oder wenn bei beiden Partnern keine klare Ursache gefunden wurde, angewandt.


DETAILLIERTE UNTERSUCHUNGEN

Detaillierte Untersuchungen bei der Frau:

Wenn beim weiblichen Partner Unfruchtbarkeit vermutet wird und der Arzt es für notwendig hält, können folgende weiterführende Untersuchungen durchgeführt werden:


  • Hormonpanel
    Eine Reihe von Tests, die Hormone messen, die die Funktion der Eierstöcke direkt oder indirekt beeinflussen (FSH, LH, E2, Prolaktin, T3, T4, TSH). Abweichungen in diesen Hormonspiegeln können den Eisprung beeinträchtigen.
  • Laparoskopie (L/S)
    In der diagnostischen Phase (Diagnostische Laparoskopie) können die Durchgängigkeit der Eileiter, das Vorhandensein von Massen oder Verwachsungen an den Eierstöcken sowie der Zustand der Gebärmutter beurteilt werden. Bei Myomen oder Massen kann eine operative Laparoskopie durchgeführt werden, um diese zu entfernen.
  • Hysteroskopie (H/S)
    Ein sehr dünnes optisches Instrument wird verwendet, um das Innere der Gebärmutter zu betrachten. Uterine Anomalien, Verwachsungen oder Myome, die eine Schwangerschaft verhindern könnten, können hierbei erkannt und behandelt werden.
  • Hysterosalpingographie (HSG)
    Dieses radiologische Verfahren, auch als Gebärmutterröntgen bekannt, beinhaltet das Einführen eines Kontrastmittels in die Gebärmutter über die Vagina, um strukturelle Unregelmäßigkeiten, Massen oder Eileiterblockaden zu erkennen.
  • Sonohysterographie
    Bei dieser einfachen Untersuchungsmethode wird über einen Katheter eine Kochsalzlösung in die Gebärmutter eingebracht und mittels Ultraschall beobachtet. So können insbesondere verdächtige Befunde wie Myome oder Polypen festgestellt werden.

3 – IVF – Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)

Stimulation der Eierstöcke und Überwachung der Eizellentwicklung:
Der Erfolg der IVF-Behandlung hängt davon ab, eine große Anzahl hochwertiger Eizellen in den Eierstöcken der Mutter zu produzieren. Zu diesem Zweck werden die Eierstöcke mit Medikamenten stimuliert, die die Eizellentwicklung fördern. Diese Medikamente werden subkutan oder intramuskulär injiziert. Die Stimulationsphase dauert etwa 10 Tage. Während dieses Zeitraums wird die Eizellentwicklung mehrfach per Ultraschall überwacht. Bei Bedarf werden Bluttests zur Bestimmung der Hormonspiegel durchgeführt, und die Medikamentendosierungen werden entsprechend angepasst.



  • Eizellentnahme (OPU – Oocyte Pick-Up):
    Sobald eine ausreichende Anzahl an Eizellen gereift ist, wird eine hCG-Injektion („Trigger-Shot“) verabreicht, um die Eizellreifung abzuschließen. Die Eizellentnahme wird 36 Stunden nach dieser letzten Injektion geplant. Während der Eizellentnahme können beruhigende oder schlaffördernde Medikamente verabreicht werden; der Eingriff kann auch unter Vollnarkose erfolgen.
    Der Vorgang ähnelt dem vaginalen Ultraschall, der zur Überwachung der Eizellentwicklung verwendet wird, jedoch wird eine Nadel, die an den Ultraschallkopf angebracht ist, in die Vagina eingeführt, um die Eizellen aus den Eierstöcken zu entnehmen.
    Der Eingriff dauert etwa 30 Minuten. Die am selben Tag entnommenen Eizellen werden mit den Spermien des männlichen Partners befruchtet. Nach der Eizellentnahme werden die Paare nach 2–3 Stunden Ruhezeit aus dem Krankenhaus entlassen. Arzt und Pflegepersonal informieren die Paare über die ab diesem Zeitpunkt einzunehmenden Medikamente.
  • Laborverfahren:
    Einen Tag nach der Eizellentnahme wird das Paar darüber informiert, wie viele Eizellen erfolgreich befruchtet wurden. Ab diesem Zeitpunkt werden die normal befruchteten Eizellen im Labor 2 bis 5 Tage lang überwacht. Die qualitativ besten Embryonen werden ausgewählt, und eine bestimmte Anzahl wird für die Rückübertragung in die Gebärmutter vorbereitet.
    Das Paar wird über den Zeitpunkt des Embryotransfers informiert.
  • Embryotransfer:
    Vor dem Transfer wird das Paar über die Anzahl und Qualität der zu transferierenden Embryonen informiert. Der Transfer selbst ähnelt einer routinemäßigen gynäkologischen Untersuchung und erfordert keine Narkose. Die einzige Anforderung ist, dass die Patientin vor dem Eingriff Wasser trinkt und ihre Blase leicht füllt, da die Übertragung unter Ultraschallkontrolle erfolgt und eine gefüllte Blase die Sicht verbessert.
    Während des Transfers wird ein dünner Katheter, der die Embryonen enthält, durch die Vagina und den Gebärmutterhals in die Gebärmutter eingeführt, wo die Embryonen platziert werden. Falls nach dem Transfer noch hochwertige Embryonen verbleiben, wird das Paar um eine Einwilligung zur Kryokonservierung für eine zukünftige Verwendung gebeten.

novaart-logo-disi

Als NOVAART Kinderwunschzentrum sind wir mit dem Slogan „ein neues Leben“ aufgebrochen. Mit unserem Team aus erfahrenen Fachärzten, die ihr berufliches Leben der Behandlung von Unfruchtbarkeit und der IVF gewidmet haben, möchten wir Sie auf dem Weg zu Ihrem größten Traum begleiten. Dabei setzen wir die neuesten technologischen Entwicklungen ein und bieten individuell abgestimmte Behandlungsprogramme – um Ihr Glück mit Ihnen zu teilen.

NovaArt Tüp Bebek © 2021 Tüm Hakları Saklıdır