1 – Was ist Unfruchtbarkeit?
Unfruchtbarkeit, auch als „Kısırlık“ bezeichnet, ist die Unfähigkeit, trotz regelmäßigen und ungeschützten Geschlechtsverkehrs innerhalb eines Jahres eine Schwangerschaft zu erreichen.
Die Häufigkeit von Unfruchtbarkeit unterscheidet sich zwischen verschiedenen Bevölkerungen nicht wesentlich; weltweit wenden sich etwa 15 % der Paare aufgrund von Unfruchtbarkeit an einen Spezialisten.
In bestimmten Fällen ist es erforderlich, bereits vor Ablauf eines Jahres einen Spezialisten aufzusuchen, um die Situation zu klären:
Die Hauptursachen der Unfruchtbarkeit sind:
• Unfähigkeit des Paares, gesunden Geschlechtsverkehr zu haben.
• Schwierigkeiten oder Blockaden bei der Vereinigung der Fortpflanzungszellen (Eizelle und Spermium) trotz gesunden und regelmäßigen Geschlechtsverkehrs.
• Fehlende Befruchtung, selbst wenn sich die Fortpflanzungszellen treffen können.
• Fehlerhafte Entwicklung des Embryos nach der Befruchtung.
• Fehlerhafte Einnistung des Embryos in die Gebärmutter nach der Entwicklung.
• Fehlgeburt oder Frühgeburt, auch wenn sich der Embryo normal entwickelt.
Die Unfähigkeit, eine Einnistung und fetale Entwicklung zu erreichen oder die Schwierigkeiten bei der Vereinigung der Fortpflanzungszellen, werden in erster Linie durch die Unfähigkeit, gesunde Fortpflanzungszellen bei Mann oder Frau zu produzieren, verursacht. Andererseits können Immun- oder genetische Ursachen dafür verantwortlich sein, dass trotz Befruchtung keine Einnistung erfolgt.
Welche Faktoren beeinflussen die Bildung von Fortpflanzungszellen, und welche verhindern, dass eine Schwangerschaft ausgetragen wird?
Die „wahren Ursachen der Unfruchtbarkeit“ lassen sich in sieben Hauptgruppen einteilen:
Diese grundlegenden Ursachen der Unfruchtbarkeit äußern sich bei Männern und Frauen unterschiedlich. Beispiele:
Diese zugrunde liegenden Ursachen der Unfruchtbarkeit müssen korrekt diagnostiziert und behandelt werden, um die Chancen auf eine Empfängnis zu erhöhen.
Die Tests und Untersuchungen zur Ursachenklärung bei Unfruchtbarkeit lassen sich in zwei Kategorien einteilen.
GRUNDLEGENDEN UNTERSUCHUNGEN
Grundlegende Untersuchungen bei der Frau:
Wenn Sie sich zum ersten Mal einer Unfruchtbarkeitsbehandlung unterziehen, wird NOVAART die folgenden Schritte durchführen:
Grundlegende Untersuchungen beim Mann:
Die Hauptuntersuchung beim Mann ist die Spermienanalyse.
Für das genaueste Ergebnis sollten Sie nach einer sexuellen Enthaltsamkeit von 2 bis 7 Tagen zur Probeabgabe kommen. Die abgegebenen Spermien werden im Labor unter dem Mikroskop untersucht. In der Analyse werden die Anzahl, Beweglichkeit und morphologischen (strukturellen) Eigenschaften der Spermien bewertet. Die Ergebnisse erhalten Sie etwa 3 Stunden nach der Abgabe der Probe.
Detaillierte Untersuchungen beim Mann:
Wenn ein Verdacht auf männlich bedingte Unfruchtbarkeit besteht und der Arzt es für notwendig hält, können folgende zusätzliche Tests durchgeführt werden:
• Skrotaler Farbdoppler-Ultraschall
• Samenanalyse mittels Hochgeschwindigkeitszentrifuge
• Hodenbiopsie
BEHANDLUNGSMETHODEN
Die Behandlungsprogramme bei Unfruchtbarkeit reichen von den einfachsten bis zu den fortschrittlichsten Methoden. Ihr Arzt bestimmt die geeignete Behandlung basierend auf den Faktoren, die die Schwangerschaft verhindern.
Die klassischen Behandlungsmethoden lassen sich in drei Hauptgruppen einteilen:
Der Patientin werden Medikamente verabreicht (in Form von Tabletten oder Injektionen), die den Eisprung anregen. Dadurch werden die Eierstöcke stimuliert und der Eisprungprozess unterstützt.
Anwendungsgebiete:
Diese Methode wird bei Unfruchtbarkeit aufgrund von Ovulationsstörungen der Frau angewendet. Besonders geeignet bei leichten Ovulationsstörungen und ausreichender Spermienqualität.
Das vom Mann abgegebene Sperma wird im Labor mit speziellen Medien aufbereitet, um tote Zellen sowie morphologisch abnorme oder unbewegliche Spermien zu entfernen.
Die gesunden, konzentrierten Spermien werden dann im Rahmen der Insemination verwendet. Meistens erhält die Frau parallel eine stimulierende Behandlung zur Eisprungförderung. Nach dem Eisprung wird das aufbereitete Sperma mit einem dünnen, weichen Katheter in die Gebärmutter injiziert. Wenn nach drei Versuchen keine Schwangerschaft erreicht wird, werden fortgeschrittenere Behandlungsmethoden in Erwägung gezogen. Die Erfolgsrate liegt bei etwa 10–15 %.
Anwendungsgebiete:
Insemination wird bei Problemen am Gebärmutterhals, bei leichten Spermienzahl- oder Beweglichkeitsstörungen, bei unerklärter Unfruchtbarkeit oder wenn bei beiden Partnern keine klare Ursache gefunden wurde, angewandt.
DETAILLIERTE UNTERSUCHUNGEN
Detaillierte Untersuchungen bei der Frau:
Wenn beim weiblichen Partner Unfruchtbarkeit vermutet wird und der Arzt es für notwendig hält, können folgende weiterführende Untersuchungen durchgeführt werden:
Stimulation der Eierstöcke und Überwachung der Eizellentwicklung:
Der Erfolg der IVF-Behandlung hängt davon ab, eine große Anzahl hochwertiger Eizellen in den Eierstöcken der Mutter zu produzieren. Zu diesem Zweck werden die Eierstöcke mit Medikamenten stimuliert, die die Eizellentwicklung fördern. Diese Medikamente werden subkutan oder intramuskulär injiziert. Die Stimulationsphase dauert etwa 10 Tage. Während dieses Zeitraums wird die Eizellentwicklung mehrfach per Ultraschall überwacht. Bei Bedarf werden Bluttests zur Bestimmung der Hormonspiegel durchgeführt, und die Medikamentendosierungen werden entsprechend angepasst.